
Historisch-politische Filmbildung auf MERLIN
Spielfilme aus den Jahren 1946 - 1950
Die hier vorgestellten Spielfilme entstanden im Nachkriegsdeutschland der Jahre 1946 bis 1950.Die Filmproduktion in diesen Jahren hat sich überwiegend mit der eigenen Gegenwart beschäftigt. Zu keiner anderen Zeit gab es einen vergleichbar hohen Anteil (4/5 aller Filme) an Filmen mit konkretem Zeitbezug.
Vorherrschende Themen und Motive in diesen "Trümmerfilme" genannten Werken waren: der Krieg mit seinen Folgen physischer und psychischer Zerstörung - Hunger und Existenznot in Trümmern, Schwarzmarkt einerseits, Flüchtlingsschicksale, Kriegsheimkehrer sowie die Entlastung der Mitläufer andererseits. Die Menschen erscheinen als "Opfer" der Geschichte. Werteverlust und die Perspektivlosigkeit werden häufig thematisiert, verbunden mit Appellen an die Moral und den Willen zum Aufbau. Arbeit und Leistung sowie Familienglück sind zentrale Ideale und weisen den Weg in eine besseren Zukunft:
Die Mörder sind unter uns und Unser täglich Brot waren DEFA-Produktionen und fielen unter die Kontrolle der Sowjetischen Militär-Administration, während die Filme In jenen Tagen, Liebe 47 und Und über uns der Himmel in der britischen bzw. in der amerikanischen Besatzungszone produziert wurden. Die Filme der Rat der Götter und Die Brücke entstanden dann in der DDR.
Spielfilme SBZ und DDR | |
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Die Mörder sind unter unsRegie: Wolfgang Staudte Bitte halten Sie die MERLIN-Zugangsdaten Ihrer Schule bereit. |
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Unser täglich BrotRegie: Slatan Dudow Der Film schildert den Zerfall einer kleinbürgerlichen Familie im Nachkriegsdeutschland und stellt ihn der Arbeit am Wiederaufbau einer Fabrik in der sowjetischen Besatzungszone gegenüber. Bitte halten Sie die MERLIN-Zugangsdaten Ihrer Schule bereit. |
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Die BrückeRegie: Arthur Pohl Feindselig erscheint die morsche Brücke, über die die Gruppe der aus den ehemaligen Ostgebieten Vertriebenen in das kleine, mitteldeutsche Dorf gelangt. So feindselig wie die Dörfler selbst, die immer noch den alten Verhaltensmustern gehorchen und vor allem vermeintlich Fremden Tür und Tor verschließen. Michaelis, der Sprecher der Flüchtlinge, ist um gutes Zusammenleben bemüht. Er bietet dem Bürgermeister die handwerklichen Fähigkeiten seiner Leute an, um die Brücke wieder in Schuss zu bringen, doch daran sei hier niemand interessiert, lautet die Antwort. Ein Brückenschlag zwischen "Neuen" und "Alteingesessenen" scheint in weite Ferne zu rücken (Vorsicht! Verwechslungsgefahrt mit dem Antikriegsfilm "Die Brücke" aus dem Jahr 1959. >Mehr Informationen) Bitte halten Sie die MERLIN-Zugangsdaten Ihrer Schule bereit.
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Der Rat der GötterRegie: Kurt Maetzig Der Film thematisiert die Verstrickung der IG Farben in Rüstungsproduktion und Giftgasherstellung für die Konzentrationslager. Dem Vorstandsvorsitzenden Geheimrat Mauch geht es um Expansion und Gewinn für die Firma um jeden Preis. Der Chemiker Dr. Scholz ist ein Mitläufer, der sich aus Angst um Stellung und Familie der Wahrheit verschließt. Als 1948 eine verheerende Explosionskatastrophe in Ludwigshafen beweist, dass der Konzern trotz Verbotes der Alliierten wieder Sprengstoff produziert, bricht Scholz sein Schweigen. Bitte halten Sie die MERLIN-Zugangsdaten Ihrer Schule bereit. |

Hintergrundinformationen zur Filmproduktion im Nachkriegsdeutschland
Niedersächsische Filmproduktionsfirmen in den Nachkriegsjahren